Berlin/Hamburg, 11.Oktober 2012 – Erstmals wurde am 11. Oktober der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte in Berlin verliehen. In drei Sparten wurden herausragende journalistische Beiträge, die sich für die Kinderrechte weltweit einsetzen, ausgezeichnet. Ein Sonderpreis wurde an Kinder und Jugendliche verliehen, die sich in Plan-Medienprojekten für die eigenen Rechte einsetzen.
Im Rahmen des ersten offiziellen Welt-Mädchentags vergab Ulrich Wickert mit seiner Stiftung feierlich die drei Preise.
„Wissen ist die Voraussetzung für Denken und aus Denken entsteht Handeln – Geben wir jedem Kind eine Stimme!“ begrüßte Ulrich Wickert die Gäste der ersten Preisverleihung des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte.
In vielen Ländern ist es nicht möglich frei zu schreiben. Kritische Reportagen werden oftmals nicht abgedruckt, Journalistinnen und Journalisten schlägt Hass entgegen, sie erhalten Morddrohungen. Viele setzen sich einer großen Gefahr aus. Und trotzdem gibt es diese mutigen Redakteure. Patience Chiyangwas aus Simbabwe und Ana Fernanda Perdomo Pinzón aus Kolumbien gehören dazu. Mit ihren Beiträgen klagen sie Missstände im eigenen Land an und sind oftmals unbequem. „Sie machen Skandale bewegend öffentlich“, so Paul Josef Raue, Chefredakteur Thüringer Allgemeine Zeitung. „Dabei enden sie jedoch optimistisch und geben Hoffnung.“ Patience Chiyangwas, Gewinnerin der Sparte International, wurde für ihre Fallstudie “Case Study from Childline Zimbabwe” ausgezeichnet. Sehr bewegt nahm sie den Preis entgegen. „I only want to make the world better for the girl child.”
Caroline Emcke, Redakteurin des ZEIT-Magazins, erhielt für ihren Beitrag „Der lange Weg zur Gerechtigkeit“ den Preis der Sparte National. „Es handelt sich hierbei um eine der beeindruckendsten Reportagen der letzten Jahre“, erklärt Paul Josef Raue die Entscheidung der Jury. Der Artikel beschreibt die Gleichgültigkeit gegenüber Gewalt an Mädchen in einem Dorf in Kenia am Beispiel der kleinen Grace. Caroline Emcke freute sich sehr über die Auszeichnung, hielt jedoch fest: „Es handelt sich hierbei um eine Geschichte, bei der man wünschte man müsste sie nicht schreiben.“ Grace, die Protagonistin des Berichts, lebt mittlerweile in Kanada, da die Bedrohung in Kenia zu groß geworden ist.
(Fotos: Friedrun Reinhold)
Mit einem Sonderpreis wurde das Medienprojekt „Girls Making Media“ des Kinderhilfswerks Plan in Westafrika ausgezeichnet. Zwei Vertreterinnen des Projekts aus Ghana nahmen den Preis stolz entgegen. Sie berichteten aus dem Projekt und den Herausforderungen. Auch wenn es ein Projekt zur Stärkung von Mädchen ist, so ist es ganz entscheidend, dass auch die Jungen integriert werden und mithelfen. Nur gemeinsam kann das Projekt ein Erfolg werden. Das Medienprojekt gibt den teilnehmenden Mädchen eine Perspektive – viele von ihnen träumen davon Journalistinnen zu werden.
Der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte ist mit insgesamt 18.000 Euro dotiert. Der engagierte Unterstützer Florian Paul, Serviceplan Solutions, übernimmt die Finanzierung des Preises International für die nächsten drei Jahre.
Eingereicht wurden 116 Beiträge aus Print- oder Onlinemedien, Hörfunk und Fernsehen aus 25 Ländern. Jurymitglieder des Journalistenpreises sind Karl Günther Barth (Hamburger Abendblatt), Marko Brockmann (Radijojo), Karen Heumann (Agentur thjnk), Brigitte Huber (Brigitte / brigitte.de), Christoph Lanz (Deutsche Welle), Markus Lanz (ZDF), Paul-Josef Raue (Thüringer Allgemeine), Ulrich Wickert sowie Dr. Werner Bauch (Plan Deutschland).