März 2019 – Paul-Josef Raue, seit mehr als drei Jahrzehnten einer der profiliertesten Journalisten Deutschlands, ist vergangene Woche überraschend im Alter von 68 Jahren gestorben. Seit 2012 gehörte er der Jury des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte an und unterstützte als Gründer der Raue Familienstiftung für Kinder und Medien die Arbeit von Plan International tatkräftig und mit Leidenschaft.
Paul-Josef Raue war bis 2015 Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen und zuvor Chefredakteur in Braunschweig, Magdeburg, Frankfurt am Main und Marburg. Er gründete mit der Eisenacher Presse die erste deutsch-deutsche Zeitung nach der Wende und baute das Wirtschaftsmagazin Econy, das heutige „Brand Eins“, mit auf. Er hatte mehrere Lehraufträge an Universitäten inne und schrieb zusammen mit Wolf Schneider das Standardwerk „Das neue Handbuch des Journalismus und des Online-Journalismus“.
Der vielseitig interessierte Querdenker stand für einen engagierten und fairen Journalismus. Seine Arbeit war von profunder Sachkenntnis geprägt, aber auch von großer Hingabe und dem Willen, den Dingen auf den Grund zu gehen. In der Jury des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte hatte sein Wort Gewicht. Der herausragende Journalist war ein prägender Begleiter und Ratgeber sowohl bei der Auswahl der Einreichungen als auch bei der Verleihung unseres Journalistenpreises.
So entschieden sich Paul-Josef Raue für eine Sache einsetzte, so mitfühlend und mitreißend war er. Er hatte große Freude am Umgang mit Menschen, war ein geschätzter Gesprächspartner in Politik und Gesellschaft. Seine Aufmerksamkeit hatten aber immer auch jene, die oft nicht gesehen werden: Kinder und Jugendliche in Not.
Paul-Josef Raue wird in der Jury und bei Plan International eine nicht zu schließende Lücke hinterlassen. Als kluger Berater, aber vor allem als Mensch und Freund wird er uns sehr fehlen.