Foto © Plan International / Michael Fahrig

Journalisten mit Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte 2015 geehrt

September 2015 – Auf einer feierlichen Veranstaltung des Kinderhilfswerks Plan zum Welt-Mädchentag wurden heute die vier Siegerinnen und Sieger des Ulrich Wickert Preises für Kinderrechte 2015 in Berlin prämiert: Dr. Nicola Albrecht erhielt für ihre Reportage „Philippinen: Pädophilen Tätern auf der Spur“ den Preis Deutschland/Österreich.
Für die ZDF-Sendung Mona Lisa dokumentierte sie, wie erschreckend verbreitet die Webcam-Prostitution auf der Insel Cebu ist. Mit dem Preis International wurde Sigfredo Ramírez von der Tageszeitung „La Prensa Gráfica“ aus El Salvador ausgezeichnet. In seinem Beitrag „Das Land der Waisen“ schildert er, wie die Gewalt in seiner Heimat den Kindern jegliche Perspektive nimmt. Der Sonder-preis für das Engagement von Kindern und Jugendlichen ging an das Radioprojekt „Die Welt der Jungen und Mädchen“ in Peru. Den erstmals verliehenen Peter Scholl-Latour Preis für die Bericht-erstattung über das Leid von Menschen in Krisen- und Konfliktgebieten überreichte Ulrich Wickert an die ARD-Korrespondentin Golineh Atai für den Weltspiegel-Beitrag „Ukraine: Quo vadis?“.

Preisträgerin des Peter Scholl-Latour Preis 2015: Golineh Atai ©Plan/Michael Fahrig
Preisträgerin des Peter Scholl-Latour Preis 2015: Golineh Atai © Plan International / Michael Fahrig

Dr. Ralf Kleindiek, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, betonte: „In vielen Ländern der Erde werden die Rechte der Kinder mit Füßen getreten – auch das Recht auf Schutz vor jeglicher Form von Gewalt. Gerade Mädchen und Jungen, die in Krisenregionen und in extremer Armut leben, sind gefährdet, Opfer von Gewalt und Missbrauch zu werden. Deshalb ist es enorm wichtig, dass die Medien über Missstände berichten, aber auch auf gute Initiativen aufmerksam machen. Ich freue mich, dass sich Journalistinnen und Journalisten mit ihren Beiträgen für diese schutzbedürftigen Kinder und Jugendlichen einsetzen und dass der Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte dieses Engagement würdigt.“

Stifter und Plan-Unterstützer Ulrich Wickert begründete den Peter Scholl-Latour Preis, der in Ehren an das verstorbene Gründungs- und Kuratoriumsmitglied von Plan International Deutschland verliehen wurde: „Mit Peter Scholl-Latour haben wir einen Welterklärer verloren – dabei bräuchten wir ihn gerade heute dringender als je zuvor. Daher haben wir einen Preis für Reportagen aus Krisen- und Konfliktgebieten in der Tradition des Namensgebers geschaffen. Denn nur, wenn wir die Ursachen von Konflikt, Flucht und Vertreibung verstehen, können wir die Situation von Mädchen und Jungen in ihrer Heimat verbessern. Eine Ausnahme-Journalistin wie Golineh Atai, die Missstände aufdeckt und klar die politischen Umstände benennt, verdient unserer aller Respekt und Anerkennung. Wir wollen ihr mit der Auszeichnung Mut machen, ihre Arbeit fortzusetzen.“

Für den Ulrich Wickert Preis für Kinderrechte, der jährlich im Rahmen des Welt-Mädchentags verliehen wird, bewarben sich in diesem Jahr 93 Journalistinnen und Journalisten aus 18 Ländern. Der Medienpreis ist in den vier Sparten mit je 6.000 Euro dotiert. Die internationale Anwaltskanzlei Latham & Watkins ist Preisstifterin des Sonderpreises. Der Peter Scholl-Latour Preis 2015 wurde mit Unterstützung des Propyläen Verlags verliehen.

 

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